"Ein Prozess, selbst jener gegen den kaltblütigen Nazi-Beamten und Juden-Vernichtungslogistiker Otto Adolf Eichmann, darf kein großes Tingeltangel sein. Er verlangt Sachlichkeit, Stille und
mehr Kummer als Zorn. [...] Dass der Abend seine Wirkung aus Bedächtigkeit ziehen kann, liegt an der Schauspielkunst von Franz Froschauer, ..." (OÖN)
"Eines Tages fragte mich Eichmann, ob ich noch Geschwister und Eltern habe. Als ich ihm darauf sagte, dass mein Vater mit einem der letzten Berlin-Transporte im Januar 1943 von Eichmanns
Dienststelle nach dem Osten deportiert worden sei, riss Eichmann seine Augen weit auf und rief aus: 'Aber das ist ja entsetzlich, Herr Hauptmann!'"
(Avner Werner Less)
Nach seiner Gefangennahme in Argentinien begann am 29. Mai 1960 in Jerusalem das Verhör des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf Eichmann durch den israelischen Polizeihauptmann Avner Werner Less. 275 Stunden lang sprachen sie miteinander. Die Verhöre wurden auf Tonband aufgenommen und anschließend abgeschrieben. Es gibt 3.650 Seiten Protokoll. Eichmann berichtet von seinem Leben in Linz und Umgebung, seiner Wiener, Prager und Berliner Zeit.
Das Stück "Eichmann" zeigt wie und was Adolf Eichmann aussagt. Das Publikum nimmt die Position des Gegenübers ein. Begleitet wird Eichmanns Aussage von einer Gruppe Menschen, die chorisch das historische Gegengewicht verkörpern: Das Textmaterial dieses Chors besteht aus nüchternen Fakten bis hin zu emotional tief berührenden Passagen aus Berichten und Zeugenaussagen.
"Der schreckliche Gehorsam eines Taugenichts... Franz Froschauer entkommt der Verführung einen Dämon auf die Bühne zu setzen, er ringt, er bettelt, er apostrophiert die Banalität des Bösen. Langer Applaus." (OÖN)
"Franz Froschauer schlüpft in Eichmanns ungeheuerliche Normalität, in seine Unberührtheit angesichts des Sterbens und seine Ergebenheit gegenüber seinem Arbeitgeber. Lediglich ein nervöses Zucken seiner Augen hie und da verrät, dass er beim Verhör Angst gehabt haben muss, etwas "falsch" gemacht zu haben." (OÖ. Krone)
Anlässlich des Gedenkens an den 72. Jahrestag
der Befreiung des KZ-Nebenlagers Gunskirchen (siehe unten).
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